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Die heimische Lebensgemeinschaft aus Pflanzen, Insekten Vögeln und vielen Lebewesen mehr braucht einen Lebensraum in dem Futter, Nist- und Versteckmöglichkeiten sowie Nistmaterial bereit steht. Naturgemäßes Gärtnern hat das im Zusammenhang mit dem Jahreszeitlichen Rhythmus im Blick. Da es sehr viele Nahrungsbeziehungen gibt spricht man von Nahrungsnetzen, z.B.
- Der Regenwurm wird nicht nur von Amseln gefressen sondern auch von anderen Vögeln, von Maulwürfen und Igeln, auch Füchse finden Regenwürmer lecker und der Regenwurm braucht einen gesunden Boden.
- Spinnen werden nicht nur von Vögeln gefressen sondern z.B. auch von manchen Wespenarten, Fröschen, anderen Spinnen und Eidechsen. Spinnen wiederum fressen gern Insekten, die auch von Vögeln gefressen werden.
- Grundlage allen tierischen Lebens sind Pflanzen, wobei die Ansprüche der Arten an die Pflanzenarten unterschiedlich sein können.
Bei so vielen Beziehungen der Lebewesen im Garten untereinander kann man ganz wirr im Kopf werden – wo anfangen? Eine bunte Blumenwiese für Insekten ist sicher immer eine gute Idee, aber nicht jeder Boden eignet sich dafür und nicht alle Gärtner*innen haben die Möglichkeit bzw. Lust einen zu fetten Boden durch Eintrag von Sand abzumagern.
In Hier werden immer mal wieder Beispiele auftauchen um die Gärtner*in zu inspirieren.
Beispiel Rotkehlchen – Vogel des Jahres 2021: Warum ist Sauerampfer für Rotkehlchen gut?
Wie alle Vögel braucht das Rotkehlchen Futter, Nistmöglichkeiten, Nistmaterial und Versteckmöglichkeiten.
Rotkehlchen sind im Garten oft Begleiter beim Lockern der Beete und warten auf freigelegte Regenwürmer. Die NABU Webseite gibt einen Überblick was sie sonst noch gern fressen:
- Zur Brutzeit vertilgt das Rotkehlchen überwiegend Insekten und deren Larven, insbesondere Käfer, Zweiflügler, Netzflügler, Ohrwürmer, Schmetterlingsraupen, Ameisen und Blattläuse.
- Im Sommer und Herbst erweitert es sein Nahrungsspektrum mit Beeren und Früchten von Schneeball, Pfaffenhütchen, Hartriegel, Faulbaum, blühendes Efeu und anderen Sträuchern
(Achtung, unsere Site wird hier verlassen!).
Das Sommer- und Herbstangebot kann die Gärtner*in durch Anwesenheit der genannten Pflanzen bereichern. Andere Sträucher sollten auch heimische Sträucher sein, z.B. Holunder, da exotische Pflanzen von den Vögeln i.d.R. nicht angenommen werden. Auch Samen von heimischen Blumen und Wildkräutern wie z.B. Stockrosen, Nachtkerzen, Akkelei, Phazelia oder Johanniskraut stehen gern auf dem Speiseplan.
Schwieriger ist es, den Überblick für das Angebot an Insekten zu behalten. Grundsätzlich sind alle o.g. Pflanzen natürlich auch für Insekten eine Futterquelle, die ja die Blüten bestäuben und so für Samen und Beeren sorgen. Die auf der NABU-Webseite genannten Zweiflügler sind z.B. Fliegen und Mücken. Es gibt in Deutschland tausende Fliegenarten und ca. 50 Mückenarten, von denen nicht alle stechen. Die Netzflügler sind in Europa mit ca. 100 Arten vertreten
- Rotkehlchen fressen gern Florfliegen. Diese brauchen also gute Bedingungen um sich zu vermehren.
- Die Gemeine Florfliege, die sich im Herbst neben den Marienkäfern bei uns in den Fensterritzen verkriecht, legt Ihre Eier in der Nähe von Blattlauskolonien ab. Die geschlüpften Larven, auch Blattlauslöwen genannt, fressen sich an Blattläusen satt, verpuppen sich und aus der Puppe schlüpft ca. 3 bis 5 Wochen nach Eiablage die neue Florfliege.
- Ein Garten ohne Blattläuse ist also schlecht für Florfliegen. Besonders beliebt bei Blattläusen ist Sauerampfer, auf dem sich Massen an Blattläusen sammeln. Gutes Futter für die Blattlauslöwen und im Garten verstreut einige große Sauerampfer stehen lassen reduziert die Gefahr, dass Blattläuse sich an anderen Pflanzen vergreifen, die der Gärtner*in lieb sind.